Das Ishikawa-Diagramm, auch bekannt als Fischgrätendiagramm oder Ursache-Wirkungs-Diagramm, ist ein Werkzeug zur Ursachenanalyse, das in der Qualitätsmanagementbranche weit verbreitet ist. Entwickelt wurde es in den 1960er Jahren von Kaoru Ishikawa, einem Pionier der japanischen Qualitätsbewegung, mit dem Ziel, die Ursachen von Qualitätsproblemen in Produktionsprozessen systematisch zu identifizieren und darzustellen.
Struktur und Anwendung
Das Ishikawa-Diagramm ist durch seine charakteristische Fischgrätenform erkennbar, bei der eine zentrale Linie (die “Gräte”) das zu untersuchende Problem oder den Effekt darstellt. Von dieser Linie zweigen verschiedene Hauptkategorien ab, die potenzielle Ursachenbereiche repräsentieren. Diese Hauptkategorien können je nach Anwendungskontext variieren, umfassen jedoch häufig die 6 Ms:
- Mensch: Fehler oder Probleme, die auf menschliches Handeln zurückzuführen sind.
- Maschine: Probleme, die mit Werkzeugen, Ausrüstung und technischen Anlagen zusammenhängen.
- Material: Qualitätsprobleme, die durch Rohstoffe, Komponenten oder Zwischenprodukte verursacht werden.
- Methode: Mängel, die aus dem Produktionsprozess, Arbeitsanweisungen oder Vorgehensweisen resultieren.
- Milieu (Umwelt): Externe Faktoren, die das Problem beeinflussen können, wie klimatische Bedingungen.
- Messung: Ungenauigkeiten in der Datenerfassung oder im Messprozess.
An die Hauptkategorien schließen sich kleinere Zweige an, die spezifischere Ursachen oder Faktoren darstellen. Dies ermöglicht es Teams, in einem Brainstorming-Prozess tief in die Analyse einzutauchen und alle denkbaren Ursachen für ein Problem zu erforschen.