Die Betriebsdauer vieler U-Bahn-Tunnel in Deutschland erfordert eine intensive Überwachung und regelmäßige Inspektion, um die strukturelle Integrität und Funktionalität der Anlagen sicherzustellen. Bisher werden diese Inspektionen manuell durchgeführt – ein zeitaufwändiger und risikobehafteter Prozess, der nicht nur hohen Ressourceneinsatz erfordert, sondern auch anfällig für Ungenauigkeiten ist. Genau hier setzt das innovative Forschungsprojekt RoboTUNN an.
StatSoft wird gemeinsam mit Forschungsinstituten der RWTH Aachen und der Universität Freiburg und weiteren Industriepartnern in den kommenden drei Jahren daran arbeiten, die automatisierte Inspektion, Erfassung von Schäden sowie prädiktive Instandhaltung von Infrastruktur auf ein neues Level zu heben.
Ziel des Projekts: Autonome Inspektion und digitale Zwillinge
Das RoboTUNN-Projekt, gestartet im August 2024, hat sich zum Ziel gesetzt, U-Bahn-Tunnel autonom zu inspizieren und Schäden mithilfe mobiler Robotik und Künstlicher Intelligenz in Echtzeit zu erkennen. Dabei soll die erfasste Datenlage konsistente digitale Zwillinge (DZ) generieren, die ein prädiktives Instandhaltungsmanagement ermöglichen.
Durch den Einsatz von Robotersystemen können umfassende Bestandsaufnahmen in Echtzeit durchgeführt und Schadensbilder effizient und genau erfasst werden. Die konsistenten digitalen Zwillinge bieten nicht nur eine präzise Abbildung des aktuellen Zustands der Tunnelanlagen, sondern auch eine Grundlage für vorausschauende Wartung, wodurch Sicherheitsrisiken minimiert und Instandhaltungskosten gesenkt werden können.
Der Beitrag von StatSoft konzentriert sich dabei auf zwei Bereiche:
- Wir werden unsere Expertise hinsichtlich der Integration heterogener Datenquellen und Datenfusion dahingehend einbringen, dass optimale Voraussetzungen für analytische und prädiktive Nutzung der Daten geschaffen werden.
- Wir verantworten die KI-Modellierung für die prädiktive Instandhaltung. Diese wird auf Basis des digitalen Zwillings, also eines dynamischen Modells der Tunnel, erstellt.
Forschungspartner und Förderung durch den mFUND
Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Es bringt eine Reihe von hochspezialisierten Partnern zusammen, darunter die RWTH Aachen, das Fraunhofer Institut für Nachhaltige Technische Systeme Freiburg (INATECH) und neben der StatSoft GmbH weitere Unternehmen wie LAT Funkanlagen-Service GmbH, ISAC GmbH und albert.ing.
Ein bedeutender Schritt für die Infrastruktur
Das RoboTUNN-Projekt wird eruieren und verproben, wie moderne Technologien wie KI und Robotik die Zukunft der Instandhaltung und Infrastrukturüberwachung prägen werden. Durch die Kombination von autonomen Inspektionen und digitalen Zwillingen könnte sich die Art und Weise, wie Tunnelanlagen gewartet und überwacht werden, grundlegend verändern und den Weg für sicherere und effizientere Prozesse ebnen.