Wie Stabilitätsstudien optimiert werden können: Tools und Techniken für effiziente Haltbarkeitsstudien in der pharmazeutischen Industrie 

Sta­bi­li­täts­stu­di­en, auch bekannt als Halt­bar­keits­be­wer­tung, sind ein unver­zicht­ba­rer Bau­stein in der phar­ma­zeu­ti­schen Ent­wick­lung, die ent­schei­dend für die Über­prü­fung der Iden­ti­tät, Wirk­sam­keit und Rein­heit von Inhalts­stof­fen inner­halb einer For­mu­lie­rung ist.  

Phar­ma­zeu­ti­sche Sta­bi­li­tät ist defi­niert als die Fähig­keit einer bestimm­ten For­mu­lie­rung in ihrem vor­ge­se­he­nen Behäl­ter, die Kon­for­mi­tät mit ihren phy­si­ka­li­schen und che­mi­schen Schutz­stan­dards auf­recht­zu­er­hal­ten. Mit ande­ren Wor­ten, sie bezeich­net die Fähig­keit des Pro­dukts, sei­ne ursprüng­li­chen Eigen­schaf­ten und Attri­bu­te wäh­rend der gesam­ten Lager­zeit inner­halb defi­nier­ter Para­me­ter bei­zu­be­hal­ten. Sta­bi­li­täts­tests die­nen als umfas­sen­de Bewer­tung der Aus­wir­kun­gen von Umwelt­va­ria­blen auf Arz­nei­mit­tel­sub­stan­zen oder for­mu­lier­te Pro­duk­te und erleich­tern die Vor­her­sa­ge der Halt­bar­keit, die Iden­ti­fi­zie­rung opti­ma­ler Lager­be­din­gun­gen und die For­mu­lie­rung prä­zi­ser Kenn­zeich­nungs­an­wei­sun­gen. Die aus Sta­bi­li­täts­tests gewon­ne­nen Daten sind eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für die behörd­li­che Zulas­sung von Arz­nei­mit­teln und For­mu­lie­run­gen. 

Um die Dau­er zu bestim­men, für die ein phar­ma­zeu­ti­sches Pro­dukt sicher gela­gert wer­den kann, ohne sei­ne ursprüng­li­che che­mi­sche Zusam­men­set­zung zu ver­än­dern, ist die Ein­hal­tung der Richt­li­ni­en des Inter­na­tio­na­len Har­mo­ni­sie­rungs­ra­tes (ICH) uner­läss­lich. Die ICH-Richt­li­nie für die Sta­bi­li­täts­prü­fung neu­er Arz­nei­mit­tel­sub­stan­zen und -pro­duk­te Q1A(R2) beschreibt Ver­fah­ren für die Sta­bi­li­täts­prü­fung neu­er Pro­duk­te, die für den mensch­li­chen Gebrauch bestimmt sind.  Die Richt­li­nie befasst sich sowohl mit mit­tel- als auch mit lang­fris­ti­gen Lager­be­din­gun­gen und legt robus­te Pro­to­kol­le für Sta­bi­li­täts­stu­di­en fest. Die­se Pro­to­kol­le schrei­ben die umfas­sen­de Bewer­tung phy­si­ka­li­scher, che­mi­scher, bio­lo­gi­scher und mikro­bio­lo­gi­scher Eigen­schaf­ten unter Ver­wen­dung vali­dier­ter sta­bi­li­täts­an­zei­gen­der Metho­den vor. 

Eine zuver­läs­si­ge Metho­de zur Abschät­zung der Halt­bar­keit ist die Ana­ly­se eines quan­ti­ta­ti­ven Attri­buts, wie z. B. des Abbaus von Pro­duk­ten. Gemäß den ICH-Richt­li­ni­en ist dies her­aus­zu­fin­den, indem der frü­hes­te Zeit­punkt ermit­telt wird, zu dem zu 95 % sicher sind, dass die durch­schnitt­li­che Aus­fall­men­ge ein bestimm­tes Niveau erreicht hat. Dazu müs­sen min­des­tens drei Char­gen des Pro­dukts getes­tet wer­den. 

Bei der Ver­ar­bei­tung meh­re­rer Char­gen ist es mög­lich, deren Daten zu poolen, wenn die Varia­ti­on zwi­schen den Char­gen gering ist. Dies ermög­licht die Bestim­mung einer Gesamt-Lebens­dau­er. Bevor die Daten zusam­men­ge­fasst wer­den, ist es jedoch wich­tig, die Char­gen­ähn­lich­keit zu bewer­ten. Wir ver­wen­den einen sta­tis­ti­schen Test, bei dem wir sie als ähn­lich genug betrach­ten, wenn die Wahr­schein­lich­keit, dass sie unter­schied­lich sind, weni­ger als 25 % beträgt. 

Die Halt­bar­keit für ein­zel­ne Char­gen kann auch unter Ver­wen­dung ein­zel­ner Inter­cepts, ein­zel­ner Stei­gungs­pa­ra­me­ter und des gepool­ten mitt­le­ren qua­dra­ti­schen Feh­lers, der aus allen Char­gen abge­lei­tet wird, geschätzt wer­den. Anschlie­ßend wird die kür­zes­te Schät­zung unter den Char­gen als Wie­der­ho­lungs­test­zeit­raum oder Halt­bar­keit für alle Char­gen aus­ge­wählt. 

Abbil­dung 1: Bei­spiel für ein Halt­bar­keits­dia­gramm. Der Schnitt­punkt der blau­en und grü­nen Lini­en zeigt die Halt­bar­keit die­ser Char­ge bei etwa 53 Mona­ten.

Die Schät­zung der Halt­bar­keit beruht auf der Ver­wen­dung linea­rer Regres­si­ons­mo­del­le. Das Fluss­dia­gramm (Abb. 2) zeigt den Pro­zess der Bestim­mung des geeig­ne­ten Regres­si­ons­mo­dells. Wenn die Char­gen­grö­ße bei­spiels­wei­se drei oder mehr beträgt, wird zuerst eine Kova­ri­anz­ana­ly­se der Daten durch­ge­führt, um die Wech­sel­wir­kungs­ef­fek­te zwi­schen Char­ge und Zeit zu über­prü­fen. Eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Wech­sel­wir­kung deu­tet dar­auf hin, dass das Modell gemein­sa­me Stei­gungs­pa­ra­me­ter auf­weist, was bedeu­tet, dass die Ver­lust­ra­te des Wirk­stoffs über alle Char­gen hin­weg kon­sis­tent ist.  Nach­dem wir das geeig­ne­te Modell bestimmt haben, kön­nen wir die Halt­bar­keit her­aus­fin­den, indem wir uns den Zeit­punkt anse­hen, zu dem die 95%-Grenze des Modells das Akzep­tanz­kri­te­ri­um erfüllt. 

Abbil­dung 2: Fluss­dia­gramm zur Aus­wahl des rich­ti­gen Modells.

Her­aus­for­de­run­gen bei Sta­bi­li­täts­tests

Die Sta­bi­li­täts­prü­fung von phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten ist in der Regel mit einer sehr kom­ple­xen Rei­he von Ver­fah­ren ver­bun­den, die erheb­li­che zeit­li­che und finan­zi­el­le Res­sour­cen erfor­dern. Dar­über hin­aus erfor­dert eine genaue Dar­stel­lung der Halt­bar­keit eines Arz­nei­mit­tels oder Pro­dukts ein tie­fes Ver­ständ­nis der Sta­tis­tik.

Inno­va­ti­ve Lösun­gen, unmit­tel­bar nutz­bar

Der Erwei­te­rungs­kno­ten für die Sta­bi­li­täts­ana­ly­se von Sta­tis­ti­ca und das Sta­bi­li­täts­ana­ly­se-Tool von Alte­ryx Desi­gner, das von Stat­Soft ent­wi­ckelt wur­de, ermög­li­chen es Benut­zern, Sta­bi­li­täts­ana­ly­sen ohne gro­ßen Auf­wand durch­zu­füh­ren. Die­se aus­ge­klü­gel­ten Tools garan­tie­ren robus­te und genaue Ergeb­nis­se, die im Ein­klang mit bestehen­den Richt­li­ni­en sind.

In Sta­tis­ti­ca zum Bei­spiel initi­iert die Aus­füh­rung des Sta­bi­li­täts­kno­tens nach Aus­wahl der rele­van­ten Varia­blen eine Rei­he von Tests, die in einen umfas­sen­den Bericht mün­den, der alle wesent­li­chen Ele­men­te für voll­stän­di­ge Sta­bi­li­täts­tests ent­hält.

Abbil­dung 3: Bei­spiel Sta­bi­li­tät Arbeits­be­reich und Ein­ga­be­ein­stel­lun­gen in Sta­tis­ti­ca

Alte­ryx bie­tet Benut­zern drei maß­ge­schnei­der­te Ver­sio­nen, die unter­schied­li­che Bedürf­nis­se bedie­nen:

  1. Die App-Ver­si­on bie­tet eine benut­zer­freund­li­che Para­me­ter­ein­ga­be, ohne dass Desi­gner, die Desk­top-Anwen­dung von Alte­ryx, gestar­tet wer­den muss. Benut­zer kön­nen durch ein­fa­che Klicks den Daten­satz hoch­la­den und die Para­me­ter ein­ge­ben.  Ein umfas­sen­der Bericht wird in einen defi­nier­ten Ord­ner expor­tiert.
  2. Die leicht­ge­wich­ti­ge Desi­gner-Ver­si­on ratio­na­li­siert den Pro­zess inner­halb von Alte­ryx Desi­gner und bie­tet einen kom­pak­ten Work­flow. Die Ergeb­nis­se wer­den bequem im Desi­gner aus­ge­ge­ben und in einem dafür vor­ge­se­he­nen Ord­ner gespei­chert.
  3. Für Alte­ryx-Enthu­si­as­ten bie­tet die umfang­rei­che Desi­gner-Ver­si­on erwei­ter­te Optio­nen zur Anpas­sung von Para­me­tern, so dass der Work­flow fle­xi­bel ange­passt wer­den kann. Die Ergeb­nis­se sind auch hier in Alte­ryx Desi­gner zugäng­lich und wer­den in einem loka­len Ord­ner gespei­chert.
Abbil­dung 4: Aus­schnitt aus dem Ergeb­nis­be­richt des Alte­ryx Sta­bi­li­ty Tool.

Die­se Tools bzw. direkt nutz­ba­ren Modu­le sind beson­ders vor­teil­haft, da sie den gesam­ten Pro­zess der Sta­bi­li­täts­stu­di­en opti­mie­ren und Unter­neh­men wert­vol­le Zeit und Res­sour­cen spa­ren. Durch die Auto­ma­ti­sie­rung der Berech­nun­gen und Ver­fah­ren für Sta­bi­li­täts­tests, ein­schließ­lich Daten­an­nah­me­prü­fun­gen und Vor­ver­ar­bei­tung, eli­mi­nie­ren die­se Tools die Not­wen­dig­keit manu­el­ler Daten­ein­ga­ben und kom­ple­xer Berech­nun­gen, redu­zie­ren das Poten­zi­al für mensch­li­che Feh­ler und gewähr­leis­ten Genau­ig­keit und Kon­sis­tenz der Ergeb­nis­se.

Dar­über hin­aus bie­ten unse­re Tools eine benut­zer­freund­li­che Ober­flä­che, deren Bedie­nung nur mini­ma­le Schu­lung erfor­dert, wodurch sie für eine Viel­zahl von Fach­leu­ten in der Bran­che zugäng­lich sind.

Dar­über hin­aus ermög­licht die durch die­se Tools gewon­ne­ne Effi­zi­enz den Unter­neh­men, ihre Pro­dukt­ent­wick­lungs­zei­ten zu beschleu­ni­gen, neue Pro­duk­te schnel­ler auf den Markt zu brin­gen und gleich­zei­tig die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Stan­dards zu gewähr­leis­ten. Dies ver­bes­sert nicht nur die betrieb­li­che Effi­zi­enz, son­dern erhöht auch die Wett­be­werbs­fä­hig­keit auf dem Markt.

Neben der Zeit­er­spar­nis bie­ten unse­re Tools umfas­sen­de Berichts­funk­tio­nen, mit denen Benut­zer detail­lier­te Ana­ly­sen und Erkennt­nis­se aus Sta­bi­li­täts­test­da­ten gene­rie­ren kön­nen. Dies erleich­tert eine fun­dier­te Ent­schei­dungs­fin­dung und ermög­licht pro­ak­ti­ve Maß­nah­men zur Opti­mie­rung der Pro­dukt­qua­li­tät und Halt­bar­keit.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass der Weg zur Gewähr­leis­tung der phar­ma­zeu­ti­schen Sta­bi­li­tät und der genau­en Schät­zung der Halt­bar­keit akri­bi­sche Auf­merk­sam­keit für Details erfor­dert. Die Nut­zung von Tools wie dem Erwei­te­rungs­kno­ten für die Sta­bi­li­täts­ana­ly­se von TIBCO Sta­tis­ti­ca und dem Sta­bi­li­täts­ana­ly­se-Tool von Alte­ryx revo­lu­tio­niert die­sen Pro­zess und bie­tet opti­mier­te Lösun­gen, die wert­vol­le Zeit und Res­sour­cen spa­ren und das Feh­ler­ri­si­ko min­dern. Bei der Bewäl­ti­gung der Kom­ple­xi­tät der phar­ma­zeu­ti­schen Sta­bi­li­täts­prü­fung wird die Ein­füh­rung inno­va­ti­ver Lösun­gen von größ­ter Bedeu­tung sein, um die Lie­fe­rung siche­rer, wirk­sa­mer und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Pro­duk­te an Ver­brau­cher welt­weit zu gewähr­leis­ten.


Spre­chen Sie uns an, wenn Sie mehr über die Mög­lich­kei­ten für Sta­bi­li­täts­ana­ly­sen erfah­ren wol­len!

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